Neues Anlagensystem der EVT Eiberger

Das Unternehmen stellt mit dem VARIO ein neues Anlagensystem vor, das mit allen gängigen Lösemitteln arbeiten und serienmäßig sowohl mit Körben der Schäfer-Reihe als auch mit EURO-Körben bestückt werden kann.

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VARIO kann mit allen gängigen Lösemitteln arbeiten und serienmäßig sowohl mit Körben der Schäfer-Reihe als auch mit EURO-Körben bestückt werden.

Die EVT Eiberger Verfahrenstechnik GmbH mit ihrem Sitz in Sternenfels beliefert seit 26 Jahren die metallverarbeitende Industrie weltweit mit Teilereinigungsanlagen für die Verwendung von Lösemitteln aller Art. Neben CKW´s wie beispielsweise Perchlorethylen (PER) und Methylenchlorid (MeCl), kommen hierbei Kohlenwasserstoffe (KWL) und modifizierte Alkohole zum Einsatz.

Anlagengröße und Verfahrenstechnik richten sich dabei grundsätzlich nach der Geometrie und dem gewünschten Durchsatz der zu reinigenden Werkstücke. Von kleinsten Dreh- oder Stanzteilen über große Triebwerksteile von Flugzeug- und Raketentriebwerken bis hin zu tonnenschweren Antriebswellen für Schiffsdiesel – die Teilevielfalt die in EVT-Anlagen gereinigt wird, ist enorm.

Stetige Produktentwicklungen

Selbst 10-Meter lange Kupferrohre mit einem durchschnittlichen Chargengewicht von 2,5 Tonnen werden seit Jahren auf dem amerikanischen Markt in EVT-Anlagen gereinigt. „In unserer jüngst entwickelten Reinigungsanlage werden Rohrcoils von innen und außen gereinigt und getrocknet“, berichtet Harald Eiberger, Geschäftsführer der EVT GmbH nicht ohne Stolz.

Dieses Verfahren wird bisher in dieser Form nur von EVT erfolgreich umgesetzt. Die auf Coils aufgewickelten Rohre haben dabei einen Innendurchmesser kleiner 1 mm und eine abgewickelte Länge von 3 km. Angeschlossen an ein Hydrauliksystem werden die Röhrchen mit Lösemittel unter 300 bar gespült und anschließend mit Stickstoff getrocknet.

Große Innovationskraft für neue Anlagentypen

Mit der Erfahrung aus über 500 gebauten Anlagen haben die EVT-Ingenieure nun ein neues Anlagensystem entwickelt. „Aufgabenstellung war, ein Anlagensystem zu planen, das mit allen gängigen Lösemitteln arbeiten kann und serienmäßig sowohl mit Körben der Schäfer-Reihe als auch mit EURO-Körben bestückt werden kann“, erklärt Ingenieur Stefan Haag, der an der Konstruktion des neuen Anlagetyps maßgeblich beteiligt ist.

„Die neue Anlage sollte alle marktüblichen Reinigungsverfahren abbilden können und darüber hinaus neue reinigungseffektive Prozessschritte beinhalten, die man bei herkömmlichen Reinigungsanlagen vergeblich sucht“, ist sich Michel Lubinsky, Vertriebsleiter bei EVT sicher, dass diese Programmvielfalt nahezu alle Reinigungsanforderungen erfüllen kann.

Zu den neuen Prozessschritten gehören neben dem Spritzreinigen mit Hochdruck bei ca. 10 bis 12 bar, dem turbulenten Reinigen in Kombination mit einem Fluten der Arbeitskammer, auch ein Aufkochen des Lösemittels in der Arbeitskammer während des Tauchreinigungsvorganges. Die Warenbewegung kann dabei für jeden Prozessschritt individuell gestaltet werden. „Wegen der großen Vielfalt an Reinigungsvarianten und Einsatzmöglichkeiten haben wir das das neue System VARIO getauft.“

VARIO steht hierbei für

  • eine höchst variable Anlagentechnik, die je nach Konfiguration mit unterschiedlichen Lösemitteln betrieben werden und dabei jederzeit von einem Lösemittel auf ein Alternativ-Lösemittel umgestellt werden kann.
  • eine umweltverträgliche und sichere Anlagentechnik im Umgang mit wassergefährdenden und brennbaren Stoffen. Eine mit TÜV und PTB (Physikalisch Technische Bundesanstalt) abgestimmte Sicherheitstechnik ermöglicht das sehr effektive Reinigen über Flammpunkt und stellt damit hervorragende Reinigungs- und Trocknungsergebnisse sicher.
  • eine variable Rezepturerstellung im Rahmen der gewählten Anlagenkonfiguration. Das ermöglicht eine auf die komplexen Teileeigenschaften des Kunden abgestimmte Prozessgestaltung und somit bestmögliche Reinigungsergebnisse.
  • die variable Kombination von Vakuumtechnik, Ultraschall, Warenbewegung, Druckumfluten und Hochdruckspritzen zugunsten einer schonenden und effektiven Teilereinigung.
  • eine bedienerfreundliche Handhabung der Anlage, bedingt durch eine vielsprachige Bedienoberfläche mit deren Hilfe Fehlbedienungen ausgeschlossen sind. Funktionen, die in den einzelnen Anlagenzuständen nicht aktiviert werden dürfen, werden dabei einfach ausgeblendet. Dies gibt dem Anlagenbediener die erforderliche Sicherheit im Umgang mit der Reinigungsanlage. Unterstützt wird das Bedienkonzept durch Pop-ups für Wartungshinweise und Hilfetexte im Störfall.
  • die Ermöglichung einer schnellen Analyse und Hilfestellung durch den Fachmann dank eines bereits in der Basisausstattung installierten Ferndiagnosemoduls. Mit Hilfe dieses Moduls können alle Prozesse online beobachtet und ausgewertet werden. So können Anpassungen und Anlagenstörungen schnell und kostengünstig erkannt und bestenfalls direkt behoben werden.

Abgerundet wird das System durch eine energieeffiziente Lösemittelaufbereitung mit Restdestillation und automatischer Ölausschleusung.

EVT befindet sich in einem stetigen Prozess des KnowHow-Gewinns, was durch die Art der Anlagen, die dort gebaut werden, nachhaltig geprägt ist. Alle sind Sonderanlagen, nichts gibt es von der Stange – dennoch ist ein guter Mittelweg gefunden worden, Module zusammenzufassen, wo einzelne Baugruppen dann doch gleichbleiben. So kann der Konstruktions- und auch der Fertigungsprozess optimiert werden, bei gleichzeitiger Beibehaltung der Individualisierungsmöglichkeiten.

Harald Eiberger: „Auch die nächsten 500 Anlagen werden einige Innovationen mit sich bringen, und EVT wird als kreativer und lösungsorientierter Partner und Berater in Sachen industrielle Teilereinigung weiterhin zuverlässige Ergebnisse liefern.“

Kontakt:

www.evt-gmbh.eu