Warnung vor ruinösem Preiskampf

Die Laserhub GmbH warnt vor einem ruinösem Preiskampf in B2B-Märkten. Die Sorge: Unternehmen werden so ihre Zukunftschancen riskieren.

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Christoph Rößner, Geschäftsführer der Laserhub GmbH

Vor wenigen Tagen hat das IFO-Institut seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2021 in Deutschland deutlich nach unten korrigiert – und dabei die Folgen des jüngsten Lockdowns noch gar nicht berücksichtigt. Im Fokus der Aufmerksamkeit standen in den vergangenen Monaten vor allem die negativen Folgen der Corona-Epidemie für B2C-Märkte wie Luftfahrt und Tourismus.

Die Laserhub GmbH aus Stuttgart, Betreiber der gleichnamigen Online-Plattform für Auftragsmanagement in der Blech- und CNC-Branche, weist jedoch darauf hin, dass sich im Laufe der Jahres – fast unbemerkt von der Öffentlichkeit – ein gefährlicher Trend in diversen B2B-Märkten verfestigt hat. Das Tech-Startup aus Stuttgart beobachtet einen stellenweise ruinösen Preiskampf, der ganze Lieferketten negativ beeinflusst und vielen Unternehmen Zukunftschancen raubt.

„Die Entwicklung des industriellen Zuliefermarkts, auf dem unzähligen kleine und große Unternehmen, Metallteile für andere Firmen herstellen, hat einen gefährlichen Abwärtskurs eingeschlagen”, warnt Christoph Rößner. Der Geschäftsführer der Laserhub GmbH hat einen guten Einblick in den Markt, da sich auf der Plattform seines Unternehmens sowohl Hersteller als auch Abnehmer solcher Teile treffen um den gesamten Auftragsprozess digitalisiert und automatisiert abzuwickeln. „Unserer Meinung nach ist beispielsweise der Markt für Drehteile, der in Europa in Jahresvolumen  von rund 270 Milliarden Euro hat, ist aus dem Ruder gelaufen! Zu viele Hersteller  sind derzeit mit verzweifelten Kampfpreisen, da ihnen in der Krise viel Geschäft weggebrochen ist.”

Um mit einem blauen Auge davonzukommen versuchen nach Meinung der Branchenkenner die Unternehmen jetzt mit unrentablen Preisen ihr Auftragsbücher zu füllen um zumindest Fixkosten zu decken. Durch seine Online-Plattform für automatisierte und digitalisierte Auftragsabwicklung hat Laserhub einen objektiven Einblick zur Preisentwicklung. Mehrere Branchenvertreter bestätigen den Eindruck, dass aktuell ein massiver Fokus auf Dumpingpreise den Markt bestimmt. Sie warnen vor einer Verengung auf den Kostenaspekt und die Vernachlässigung anderer Faktoren.

„Der Preis sollte nur eine Dimension sein, die man sich bei Zulieferern anschaut. Wichtig ist auch verlässliche Lieferzeit und eine geringe Reklamationsquote, um eine hohe Planbarkeit für unsere Projekte zu garantieren”, meint Daniel Birkenstock, Geschäftsführer HIA GmbH, einem mittelständischen Metallbauunternehmen. „Wenn man hier eine hohe Qualität erwartet, dann muss man es auch zulassen, dass der Partner hierfür Ressourcen aufwendet – und sich auch entlohnen lässt.“

Ins gleich Horn stößt Mario Hartmann, Produktionsleiter Keckex GmbH, Hersteller von umweltschonenden Unkrautbeseitigungslösungen: „Wir produzieren hochwertige Produkte, deswegen müssen unsere zugekauften Teile einen hohen Qualitätslevel mitbringen. In der Zusammenarbeit mit unseren Partnern ist mir außerdem der Kundenservice sehr wichtig. Für beides sind wir bereit, gewisse Preise zu zahlen – am Ende sollte jeder etwas von einer Transaktion haben.“

Gemeinsam mit Laserhub warnen mehrere Abnehmer die Hersteller davor, sich einen Wettlauf nach unten zu liefern, auch wenn geringe Preise für Kunden auf den ersten Blick immer eine gute Sache sind. Nicht zuletzt fürchten die Experten durch den aktuellen Preiskampf ein Sterben vieler kleiner Anbieter und in der Folge nicht minder ungesunde Konzentrationstendenzen auf wenige große Player. Daraus wiederum können Innovationsstaus und noch anfälligere Lieferketten resultieren.

„Der große und bunte Pool an Anbietern im Bereich CNC und Blechbearbeitung hat große Vorteile, die man nun nicht vergessen darf”, warnt Christoph Rößner von Laserhub. „Durch die vielen kleinen spezialisierten Anbieter steckt in der Branche noch ein immenses Innovationspotential, von dem die Kunden profitieren.

Zudem sorgt die Breite des Marktes dafür, dass bei Ausfällen einzelner Unternehmen andere Anbieter einspringen können. Gerade die Corona-Monate haben doch gezeigt, wie wichtig robuste Lieferketten sind. Hersteller und Anbieter wären gut beraten, nun nicht die Nerven zu verlieren und so lange es ihre Mittel zulassen mit Weitsicht vorzugehen. Im Markt steckt so oder so noch genug Potential für mehr Effizienz, da braucht es keine Kampfpreise!”.

Kontakt:

www.laserhub.com