Die erste Blechexpo seit Ausbruch der Pandemie war zugleich auch die Premiere von ScaleNC auf der Stuttgarter Messe. Der junge Plattformanbieter, der NC-Programmierung als Service verfügbar macht, freute sich über die hohe Qualität der Gespräche auf der Messe, die durch das versierte Fachpublikum möglich waren.
„Wer auf der Blechexpo war, der hatte ein konkretes Anliegen. Auch wenn die absolute Anzahl an Besuchern in der Vergangenheit sicher höher war, so hat sich das Event auf jeden Fall gelohnt“, erklärt Holger Röder, Co-Gründer und CEO bei ScaleNC. „Auch wenn wir mehr und mehr Anbieter sehen, die sich in der Branche mit durchgängigen Services und Plattform-Lösungen positionieren, so konnten wir zugleich feststellen, dass wir mit unserem Angebot noch ein klares Alleinstellungsmerkmal haben.“
Laserhub bemerkte auf den Blechexpo 2021, dass ein überwiegender Großteil der Besucher aus Deutschland kamen. Internationales Publikum schien unterrepräsentiert zu sein. „Natürlich gibt es hier einen starken Zusammenhang mit Corona. Wir sehen diese Entwicklung aber auch als starken Indikator für den zunehmenden Nearshoring-Trend in der Industrie. Viele Unternehmen suchen wieder vornehmlich inländisch oder zumindest auf demselben Kontinent nach Beschaffungspartnern“, vermutet Co-Gründer und Mitglied der Geschäftsleitung Christoph Rößner.
„Der Einkauf drückt also bei der Globalisierung wieder deutlich auf der Branche. Hier werden aus unserer Sicht die richtigen Schlüsse aus den Corona-Folgen gezogen – für einige Werkstoffe herrscht nach wie vor Materialknappheit, die vielerorts zu Bandstillständen führte. Gerade für verschiedene Metalllegierungen pendeln sich die Preise auf hohem Niveau ein. Zum Glück gibt es neue Geschäftsmodell am Markt, die diesen Trends entgegenstehen.“
Materialknappheit, Automatisierung und Netzwerkeffekte
Besonders häufig erkundigten sich die Messebesucher nach dem Grad an Automatisierung, den ScaleNC mit seiner Plattform bietet, nach dem Service-Level des Angebots sowie nach der langfristigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens. „Wir werden in Kürze „Programmierung as a Service“ auch für Maschinen anbieten, die nicht von TRUMPF sind. Aktuell gelingt es uns, Aufträge innerhalb von 24 bis 48 Stunden abzuschließen, womit wir oft deutlich schneller sind als die interne Arbeitsvorbereitung unserer Kunden“, erläutert Holger Röder. „Um die wachsende Nachfrage nach unserem Angebot zu bedienen, setzen wir auf ein stetig wachsendes Netzwerk an nationalen und internationalen Partnern, die allesamt Experten für NC-Programmierung sind.“
Zwei Themen schienen die Messebesucher in diesem Jahr auf der Blechexpo am Stand der Laserhub GmbH besonders zu beschäftigen, wenn es um Plattformen geht. So war vor allem die akute Materialknappheit ein Thema, bei dem viele Interessenten auf die Antworten des Plattformanbieters gespannt waren. „Hier konnten wir sehr breitschultrig auftreten, da unser Plattform-Modell unsere Kunden vor den Folgen der aktuellen Lage schützt“, meint Christoph Rößner.
Laserhub, Anbieter der gleichnamigen Plattform zur automatisierten Bearbeitung und Anbahnung von Aufträgen in der Blechbearbeitung, beobachtete auf der Blechexpo eine anhaltender Trend zu noch mehr Automatisierung. Viele digitale Lösungen für Prozesse rund um die Maschine, auch von den großen Herstellern, wurden in Stuttgart präsentiert. „Wir sahen auf der Messe auch viele gute Ansätze um Fabriken bzw. die Produktion wirklich smart zu machen. Zwischen diesen Lösungen und Plattformen wie unserer klafft aber noch eine enorme Lücke. Es fehlt oft die Brücke und es bilden sich nur sehr langsam wirkliche Ökosysteme ineinandergreifender Lösungen. Einer der Hauptgründe dafür, warum wir uns 2022 stärker auf Schnittstellen konzentrieren werden.“
Interesse an Kooperationen steigt
Obwohl die Pandemie an vielen Stellen die Zusammenarbeit erschwert hat, beobachtet ScaleNC eine steigende Bereitschaft von Unternehmen zur Kooperation mit spezialisierten Partnern, um auf diese Weise Kunden ganzheitliche Lösungen schnell und effizient anbieten zu können. Vernetzung und Digitalisierung sind und bleiben vor diesem Hintergrund ein Dauerthema, was auch auf der Blechexpo zu sehen war.
Grundsätzlich ist das Thema „Plattformen“ nach Meinung von ScaleNC im Markt angekommen -allerdings mit Unterschieden. „Auf der Einkaufsseite sind Plattformen mittlerweile in aller Munde und bekannt. Unterschiedliche Modelle, sprich 1-seitige und 2-seitige Plattformen sowie Online-Shops für Blechteile konkurrieren hier miteinander“, meint Holger Röder. „Auf Seiten der Produktion beziehungsweise der Hersteller und Anbieter sind Plattform- oder plattformähnliche Modelle wie ScaleNC noch neu. Das Outsourcing komplexer Aufgaben im Gesamtprozess an spezialisierte digitale Dienstleister hat hohen Innovationsgrad und erfordert an mancher Stelle ein Umdenken – bietet aber viel Potenzial.“
Trotz steigender Bekanntheit sieht Laserhub wiederum noch keine breite Etablierung von Plattformen in der Branche. „Das Feld der Plattform-Anbieter hat sich nicht wesentlich vergrößert. Hier wünschen wir uns nach wie vor mehr Momentum. Dies wollen wir durch noch bessere Aufklärungsarbeit unterstützen. Das Potenzial ist riesig, dass die Industrie durch Plattformen mehr ihre Muskeln spielen lässt und schlagkräftiger wird. Für viele Unternehmen wäre es lohnenswert sich erst mit Plattformen zu beschäftigen, bevor Aufwand in eigene Onlineshops oder andere Lösungen gesteckt wird. Hierzu müsste in Bereiche wie Vertrieb und Marketing investiert, was unnötige Komplexität erzeugt“, betont Christoph Rößner.
Verlässlichkeit und Schnelligkeit lösen Fokus auf Kosten ab
Nach den vier Messetagen in Stuttgart steht für die ScaleNC GmbH fest, dass physische Events wie Messen und Kongresse auch weiterhin wichtig sind und nicht durch rein virtuelle Formate ersetzt werden können. „Unsere Bilanz der Blechexpo ist sehr positiv. Die Fragen der Besucher deuten auf ein hohes Interesse an einem ScaleNC-Angebot für die Programmierung von Blech- und Rohrbearbeitungsmaschinen weiterer Hersteller neben TRUMPF hin. Ebenso erhalten wir vermehrt Nachfragen nach weiteren Fertigungstechnologien wie beispielsweise Fräsen und Drehen“, fasst Holger Röder zusammen.
„Wer eine Blechbearbeitungsmaschine hat, der kennt auch das Problem der Engpässe in der Arbeitsvorbereitung und NC-Programmierung. Die Blechexpo hat uns gezeigt, dass wir in den vergangenen zwei Jahren ein Angebot entwickelt haben, dass der Markt versteht und benötigt.“
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