Beim vertikalen Einsatz von Lineareinheiten war es häufig gängige Praxis, die Last allein durch die im Antriebsmotor vorhandene Bremse zu halten. Für Mitarbeiter, die sich zum Beispiel während Wartungsarbeiten im Gefahrenbereich aufhalten, bleibt damit jedoch ein Restrisiko, denn die Vertikalachse kann ungewollt absinken. Eine Forderung der gültigen Maschinenrichtlinie ist es bei der Risikobeurteilung, dies zuverlässig zu verhindern. IEF-Werner bietet für einige Lineareinheiten eine zusätzliche pneumatische Feststellbremse, die einen sicheren Halt garantiert.
Muss Service-Personal den Bearbeitungsraum einer Maschine betreten, sind die Antriebsachsen in einen gefahrlosen Zustand zu versetzen. Hängen an den vertikalen Achsen dazu noch schwere Lasten, können diese aufgrund der Schwerkraft absinken. Um dies zu verhindern, sind die Vertikalachsen in der Regel mit Bremsen im Antriebsmotor gesichert. „Verschmutzungen oder mechanischer Verschleiß können deren Wirkung allerdings stark beeinträchtigen“, erläutert IEF-Produktberater Thomas Hettich.
Zudem befinden sich zwischen der im Motor integrierten Bremse und dem Grundkörper der Achse mehrere Übertragungsglieder wie Kupplungen oder Zahnriemen, die versagen könnten. Dazu besteht die Gefahr, dass beim Demontieren eines Motors zum Beispiel bei Wartungsarbeiten es sogar zu einem plötzlichen Absinken der Last kommen kann und damit die Mitarbeitenden erheblich gefährdet werden.
Für Konstrukteure und Maschinenbauer gilt es bei der Risikobeurteilung, das ungewollte Absinken der Vertikalachsen zuverlässig zu verhindern. Damit reicht bei vielen Applikationen die Feststellbremse im Motor nicht mehr aus. Anwender fordern deshalb immer öfter ein zusätzliches Bremselement, das in der Lineareinheit integriert oder außen angebaut werden kann.
IEF-Werner bietet nun optional Feststellbremsen für verschiedene Zahnriemen- und Spindelachsen an. Je nach Lineareinheit ist ein Klemmelement mit einer Haltekraft zwischen 400 und 750 Newton verbaut. „Die Bremskraft wirkt stets auf die Führungsschiene – je größer diese ist, desto größer ist die Klemmkraft“, sagt Hettich. Die Feststellbremse ist energielos geschlossen und pneumatisch betätigt offen. Fünf Millionen statische Klemmzyklen und bis zu 500 dynamische Bremszyklen sind möglich.
Sobald die Achse stromlos geschaltet oder die Regelung deaktiviert wird, ist die Feststellbremse aktiv – zum Beispiel, wenn ein Mitarbeiter die Maschine abends abschaltet oder wenn die Schutztüren im laufenden Betrieb geöffnet werden, nachdem die Lineareinheiten stillgesetzt wurden (STO [Safe Torque Off]).
Aufgrund der kompakten Einbaumaße bevorzugen es Anwender, wenn die Feststellbremse in die Achse integriert ist. Damit ist sie von außen bis auf den pneumatischen Anschluss für das Klemmelement nicht sichtbar, und der Einsatz ist auch bei beengten Platzverhältnissen möglich. Allerdings muss der Schlitten eine bestimmte Länge aufweisen, damit sich die Bremse integrieren lässt. „Der Schlitten ist dann zum Beispiel bei der Lineareinheit Modul 160/15 300 mm lang“, beschreibt Hettich.
Bewährt hat sich die neue Lösung bereits in der Lineareinheit Modul 160/20 ZR10. Der Automatisierungsspezialist bietet diese Option nun auch für weitere Zahnriemen- und auch Spindelantriebe an, zum Beispiel für die Lineareinheiten mit Zahnriemen Modul 80/15 und Modul 160/15 oder die Spindelachse profiLINE 140 – jeweils mit einer Klemmkraft von 400 Newton.
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