Minister Habeck staunte nicht schlecht, als sich eine vermeintlich real aussehende Simulation eines Schiffs als echt entpuppte: Der Wirtschaftsminister nahm im Steuersessel einer nachgebildeten Schiffsbrücke Platz und ließ sich ausführlich die Funktionen erklären, um ein Schiff auch über größere Entfernung zu steuern. Der Schiffskapitän demonstrierte dem Minister von Bremen aus, wie ein Binnenschiff im Duisburger Hafen ferngesteuert ablegt und fuhr damit durch den größten Binnenhafen Europas, der knapp 300 Kilometer entfernt vom Kongresszentrum in Bremen liegt. Möglich war das nicht zuletzt durch das Know-how von argonics und Bachmann.
Das Unternehmen argonics ist Teilnehmer des Verbundprojekts „FernBin“, in dessen Rahmen das koordinierte, ferngesteuerte Fahren von Binnenschiffen forciert wird. Das Schiff wird hierbei nicht von einem Schiffsführer an Bord des Schiffes gesteuert, sondern von einem Fernsteuerstand aus. Ein Ziel des Projektes ist es, mit nur einem Schiffsführer im Fernsteuerstand mehrere Schiffe steuern zu können.
Visualisierung der Schiffsnavigation mit webMI
Bachmann trug mit dem Bereitstellen der Steuerungstechnik und mit dem Tool „webMI“ zum Projekterfolg bei. Hinter dem Namen „webMI“ steckt ein Softwarepaket, das die Erstellung von Visualisierungen vereinfacht, indem es Programmierkenntnisse überflüssig macht. Argonics nutzte den umfangreichen Objektkatalog von „webMI“, um so Daten zur Schiffsnavigation visuell darzustellen.
Mehrere Universitäten, Entwicklungsgesellschaften, Logistikunternehmen sowie die Bundesanstalt für Wasserbau sind an „FernBin“ beteiligt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellt Fördermittel bereit, sodass der Minister sich in Bremen selbst davon überzeugen konnte, dass die Gelder gut angelegt sind.
Ein inhaltlicher Trend der Konferenz war das Thema „Konverterplattformen“, also Einrichtungen, die die Energie von Offshore-Windparks sammeln und sie als Gleichstrom ans Festland weiterleiten. Dafür kommt die sogenannte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) zum Einsatz, die einen verlustarmen Stromtransport über weite Strecken ermöglicht. Der massive Ausbau der Konverterplattformen ist nach einhelliger Expertenmeinung notwendig, um die Windenergie vor den Küsten weiter ausbauen zu können.
„Wir haben ein klares Bekenntnis zum Ausbau der Offshore-Windenergie gesehen. Doch jetzt müssen Taten folgen“, kommentierte Dirk Knollmann, Key Account Manager der Business Unit Maritime bei Bachmann. Knollmann gehörte zu den nur 800 speziell ausgewählten Gästen aus dem maritimen Bereich, die zur Konferenz geladenen worden waren. Die vielfach beschworene Zeitenwende sei bei dem „Who’s who“ der maritimen Branche tatsächlich zu spüren gewesen, schätzt der maritime Experte von Bachmann. Der Blick und der Fokus auf die künftige Entwicklung habe sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Und das sei notwendig, damit die Energiewende gelingen könne.