Die GROB-WERKE haben mit der Einführung der GMP300 vor zwei Jahren eine neue Ära in der additiven Fertigung eingeläutet. Die innovative Maschine basiert auf der Technologie des Liquid Metal Printing (LMP) bzw. Molten Metal Printing (MMP) und setzt neue Standards für den 3D-Druck.
GROB Metal Printing – Wie funktioniert es?
Die GMP300 nutzt Aluminiumdraht, ein kostengünstiges und einfach zu handhabendes Material im Vergleich zu Pulvern. Dieser Draht wird aufgeschmolzen und ähnlich wie bei einem Inkjet-Drucker wird flüssiges Aluminium auf eine beheizte Bauplatte mit den Abmessungen 300 x 300 mm gedruckt. Dies ermöglicht einen äußerst schnellen Bauteilaufbau mit einer maximalen theoretischen Druckgeschwindigkeit von 200 cm³ pro Stunde. Die fertigen Teile sind frei von Spannungen, sofort einsatzbereit und weisen herausragende Materialeigenschaften auf. Es ist kein mechanisches Trennen oder thermisches Nacharbeiten erforderlich und es werden keine Peripherieanlagen oder zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen benötigt.
Neue Features und neues Design – die GMP300 geht in die nächste Generation
Die neue Generation der GMP300 präsentiert eine Vielzahl an verbesserten Funktionen, dazu gehört unteranderem ein verbessertes Abdichtungskonzept für die Bauraumkammer, das für eine optimale Arbeitsumgebung sorgt. Durch ein bewegliches Kamerasystem wird in der neuen Maschinengeneration die Tropfenbildung in Echtzeit überwacht, während ein zweites Kamerasystem in der Bauraumkammer einen möglichen Tropfenversatz erkennt und meldet. Die Implementierung einer zweiten Drahtzufuhreinheit ermöglicht zudem einen noch schnelleren Materialwechsel, während die Zugänglichkeit zu den Drahtspulen von außen ein vereinfachtes Sicherheitskonzept gewährleistet und einen hauptzeitparallelen Materialwechsel möglich macht. Zusätzliche Sensoren für Temperatur- und Prozessüberwachung verbessern die Kontrolle und Qualitätssicherung des Druckprozesses. Darüber hinaus wurden Optimierungen in der Wartungsfreundlichkeit und Zugänglichkeit vorgenommen, um eine effiziente und problemlose Handhabung zu gewährleisten. Das Schutzgaskonzept wurde ebenfalls verbessert, um die Reinheit am Düsenauslass zu erhöhen, was zu einer höheren Qualität der gedruckten Teile führt. Die Kunden können sich also auf die neue Maschinengeneration freuen, die ihre Druckprozesse auf ein neues Niveau hebt.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der additiven Fertigung
Mit der GMP300 eröffnen sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die die industrielle Produktion auf das nächste Level heben. Sie ermöglicht die Herstellung von Ersatzteilen auf Abruf ohne Abhängigkeit von Lieferketten vor Ort. Diese Flexibilität und Schnelligkeit in der Produktion von benötigten Komponenten bietet Unternehmen einen entscheidenden Vorteil in dynamischen Marktumgebungen. Des Weiteren erlaubt die GMP300 eine kostengünstige Fertigung von Spannern und Greifern, sowie die effiziente Herstellung von Werkzeugen und Vorrichtungen für verschiedenste Anwendungen. Die GMP300 ermöglicht die Herstellung von durchlässigen Strukturen und Gittern, die im Formenbau oder bei Leichtbaukomponenten zum Einsatz kommen. Ein weiterer Einsatzbereich der GMP300 liegt in der Herstellung dünnwandiger Teile für Gehäuse, Abdeckungen oder leichte Strukturteile. Betrachtet man die bearbeitbaren Werkstoffe, so wird schnell deutlich, dass die GMP300 sehr vielseitig einsetzbar ist. So kann ein breites Spektrum an Aluminiumlegierungen verarbeitet werden, wie z.B. Reinaluminium, Aluminium-Silizium-Legierungen und auch hochfeste Legierungen mit Magnesiumanteilen. GROB Metal Printing ist im Gegensatz zu anderen 3DDruckverfahren ein Mikrogießprozess, weshalb typische Materialprobleme, wie sie bei Schweißverfahren auftreten können, ausbleiben.
Neue geometrische Möglichkeiten bei der Bauteilherstellung
Die innovative Technologie eröffnet Anwendern eine Vielzahl an geometrischen Möglichkeiten, die bisherige Grenzen überschreiten und die Gestaltungsfreiheit für Ingenieure und Designer erweitern. Überhänge bis zu 45° sind ohne Stützstrukturen möglich, was die Konstruktion komplexer Strukturen deutlich erleichtert. Supportstrukturen müssen, wie bei anderen additiven Verfahren auch, für größere Übergange mitgedruckt werden. Die gedruckte Oberfläche ist etwas rauer als bei Pulverbettteilen, vergleichbar mit dem Ergebnis von Sandguss. Die gedruckte Oberfläche, die bei genauer Betrachtung noch die einzelnen Tropfenbahnen erkennen lässt, hat keinen Einfluss auf die Festigkeit. Die geometrischen Möglichkeiten in der Fertigung mit der GMP300 von GROB eröffnen somit einer Vielzahl von Anwendern neue Perspektiven für die Konstruktion und Fertigung von Bauteilen in den unterschiedlichsten Industriebereichen.
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