VDWF-Stanzer-Treff

Zu seinem diesjährigen Stanzer-Treff «Hart auf hart» hatte der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) am 3. und 4. Juni zu Unternehmen im Raum Heilbronn eingeladen. Das Interesse war enorm, die Veranstaltung war frühzeitig komplett ausgebucht.

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Betriebsrundgang bei Schweikert (Bild: VDWF)

Rund 75 interessierte Teilnehmer aus der Welt des Werkzeug- und Formenbaus waren gekommen, um neues Wissen für die aktuellen Herausforderungen des Unternehmensalltags zu sammeln, praxistaugliche Lösungen kennenzulernen bzw. zu diskutieren und sich darüber hinaus untereinander über Fach- und Branchenthemen auszutauschen. Ein hohes Maß an Transparenz prägte die Veranstaltung. Das galt sowohl für die ausführlichen Unternehmensrundgänge, die – ganz typisch für das VDWF-Netzwerk – selbstverständlich auch für direkte Wettbewerber unter den Teilnehmern offen standen, als auch für die Gespräche mit den gastgebenden Firmen und innerhalb der Stanzer-Treff-Gruppe.

Betriebsrundgang bei Veith (Bild: VDWF)

Zum Auftakt der Veranstaltung trafen sich die Teilnehmer der Tagung bei Alfred Konrad Veith in Öhringen. Geschäftsführerin Bärbel Kapfer sowie ihr Bruder und Co-Geschäftsführer Hannes Pfledderer stellten den Besuchern das Unternehmen vor und boten bei einem ausführlichen Rundgang durch die Fertigung die Gelegenheit, den mittelständischen Metallverarbeiter näher kennenzulernen.

Im Bereich der Stanztechnik hat sich das Familienunternehmen mit über 75-jähriger Historie vom Stempellieferanten zum Normalien- und Systemanbieter für den Werkzeug- und Formenbau entwickelt. Darüber hinaus ist Veith ein umfassender Partner bei der Fertigung hochpräziser Sonderwerkzeuge und -bauteile für Anwendungen in der Medizin- und Elektrotechnik, der Nahrungsmittelindustrie sowie für den Automotive-Bereich.

Betriebsrundgang bei Schweikert (Bild: VDWF)

Der erste Bushalt war dann bei Schweikert, wo die Brüder Timo und Mike Schweikert durch das 220 Mitarbeiter starke Familienunternehmen führten. Am Standort von Werk 1 in Lehrensteinsfeld erhielten die Teilnehmer tiefe Einblicke in den Werkzeugbau sowie in die Abläufe des Presswerks. In Werk 3 standen die Baugruppenfertigung und die Oberflächenhärterei im Mittelpunkt.

Das Unternehmen hat sich zu einem weltweiten Innovationsträger der Blechumformung entwickelt. Der Fokus liegt dabei stets auf der gesamten Prozesskette, um größtmögliche Qualität bei gleichzeitig kurzen Produktionszeiten und geringen Kosten zu gewährleisten.

Im Anschluss führte Zipo-Geschäftsführer Rainer Ziegerer die Teilnehmer durch sein Unternehmen. Am Standort Obersulm werden Präzisionswerkzeuge für hochtechnisierte Wirtschaftszweige, darunter die Automotive-, Elektronik- und Verpackungsmittelindustrie sowie die Medizintechnik- und Beschlägeindustrie, entwickelt und hergestellt. Ein weiteres Standbein des 35-Mann-Betriebs ist der Anlagenbau: Die Experten bei Zipo bieten hier die Konstruktion und den Bau von Sondermaschinen rund um die unternehmensintern entwickelte Exzenterpresse an. Eine weitere Spezialität ist das Warisaki-Spaltpressverfahren, bei dem speziell ausgeformte Werkzeuge das Metall trennen und gleichzeitig verhindern, dass Mikrorisse im Material entstehen.

Betriebsrundgang bei Präschu (Bild: VDWF)

Auch Präschu Umformtechnik ist ein mittelständisches Unternehmen mit dem Schwerpunkt Blechumformung. Per Tiefziehen, Stanzen und Biegen werden Teile in höchster Präzision gefertigt. Durch anschließende Montage- und Bearbeitungsprozesse entstehen daraus hochwertige und komplexe Baugruppen. Diese wiederum sind auf der ganzen Welt in der Elektro-, Automobil- und in vielen anderen Bereichen der Investitionsgüterindustrie gefragt. «Ein eigener Werkzeugbau und ein hoch entwickeltes Qualitätsmanagement garantieren die optimale Umsetzung der Anforderungen unserer Kunden», erklärte Geschäftsführer Christian Wüst, der den fachkundigen Teilnehmern des Stanzer-Treffs auch für den globalen Wettbewerb relevante Details seines Unternehmens präsentierte.

(Bild: VDWF)

Am zweiten Tag des Stanzer-Treffs stand u. a. der Besuch bei Fibro auf dem Programm. Das Unternehmen bietet im Bereich Normteile für den Werkzeug- und Maschinenbau ein umfassendes Programm an Präzisionsprodukten. Mit höchsten Bearbeitungsgenauigkeiten und minimalen Toleranzen erfüllen die Normalienspezialisten die hohen Qualitätsanforderungen der Anwender.

Fibro hat stets mehr als eine Million verschiedener Artikel innerhalb kürzester Zeit verfügbar, davon sind 40.000 ständig auf Lager. Darüber hinaus sieht sich Fibro für internationale Werkzeugmacher als Komplettanbieter mit One-stop-shop-Garantie. So liefern auch Wettbewerber für große Auftraggeber ihre Produkte an Fibro. Die Experten in Hassmersheim übernehmen dann beispielsweise die Eingangsprüfung sowie die Vormontage und konfektionieren die Gesamtpakete für Projekte nach Kundenvorgaben.

Einen besonderen Einblick gewährte auch Marbach Werkzeugbau mit Geschäftsführer Markus Britsch. Das Heilbronner Familienunternehmen, das im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Bestehen feierte, hat sich Performance im Packaging aufs Panier geschrieben und gehört in diesem Bereich zu den Weltmarktführern. Die weltweit agierende Firmengruppe stellt insbesondere Stanz- und Thermoformwerkzeuge für die Verpackungsmittelindustrie her. Fasziniert erfuhren die Teilnehmer, mit welchen Genauigkeiten, aber auch mit welchen Produktionsgeschwindigkeiten die Werkzeuge eingesetzt werden. Im Technikum wurde aber auch deutlich, wie viel Know-how in der rationellen Produktion beispielsweise von Kunststoffbechern stecken kann. In vielen Bereichen des Werkzeugbaus ist trotz hohem Automatisierungs- und Standardisierungsgrad der Faktor Mensch nach wie vor der Schlüssel zu höchster Präzision und Wirtschaftlichkeit.

«Eine Arbeitskreisinitiative, so teilnehmerstark wie noch nie», resümiert VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter die Stanzer-Treff-Veranstaltung, die sich als offenes Branchenevent über die Verbandsgrenzen hinaus auch an Nichtmitglieder richtete. Trotz der Fülle an Informationen blieb während der Busfahrten und bei der gelungenen Abendveranstaltung in einer schwäbischen Besenwirtschaft ausreichend Zeit für den Austausch untereinander. «Eine passgenaue Veranstaltung, die der Branche Gelegenheit gab, sich in vertrauter Atmosphäre und unter Gleichgesinnten auszutauschen», so Dürrwächter, der die Tagung daher auch im kommenden Jahr wieder als festen Bestandteil des VDWF-Veranstaltungskalenders plant.

Kontakt:

 

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