Ein Blick in die Zukunft von Robotik und KI

Am zweiten Messetag der automatica findet das munich_i Hightech-Summit statt. In vier Sessions beleuchten Vordenker aus Forschung und Industrie zukunftsweisende Entwicklungen und aufkommende Technologien der Bereiche Robotik und KI. Neben technologischen Aspekten werden außerdem gesellschaftliche Folgen behandelt.

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In vier Sessions beleuchten Vordenker aus Forschung und Industrie auf dem munich_i Hightech-Summit zukunftsweisende Entwicklungen und aufkommende Technologien (Bildnachweis: Messe München GmbH)

Interdisziplinär und international – so gestaltet sich die Summit-Expertenrunde, die mitten im Zentrum der automatica als Leitmesse der Automatisierungsindustrie stattfindet. Weltweit führende Technologietreiber und Pioniere aus Wissenschaft und Industrie stellen ihre Innovationen, Erkenntnisse und Megatrends zur Zukunft von Robotik und Künstlicher Intelligenz vor. Die Gipfelveranstaltung inspiriert nicht nur, sondern eröffnet auch einen Dialograum und ermöglicht den Austausch unter und mit Experten auf höchstem Level.

Die Hightech-Plattform munich_i besteht aus drei Bausteinen: dem Hightech-Summit, der Sonderschau AI.Society sowie dem Robothon, einer kollaborativen Entwickler-Challenge. Federführende Direktoren sind Prof. Dr. med. Alena Buyx und Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin, während Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder als Schirmherr fungiert.

Ein Überblick über die Sessions zeigt, dass das Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der TUM als Organisator alles unternommen hat, um die ganze Bandbreite dieser Schlüsseltechnologien und ihren Impact auf unterschiedliche Lebensbereiche aufzeigen zu können. Auch gesellschaftliche und ethische Fragen beim Einsatz von KI werden berücksichtigt. Der Hightech-Summit bezieht Stellung – mit großer Übersicht und weit nach vorne schauend.

Session 1: Humans, AI and Robots!

Nach der Begrüßungs-Keynote von Dr. Norbert Gaus, Executive Vice President der Siemens AG und dort verantwortlich für die Forschung und Entwicklung in den Aufgabenfeldern Digitalisierung und Automation, startet der Hightech-Summit mit der Session „Humans, AI and Robots!“

Roboter mit KI werden einige der drängenden Probleme der Menschheit lösen, so Prof. Dr.-Ing. Toshio Fukuda von der Nagoya University, Japan. Als Programmdirektor eines der Moonshot R&D Programme der japanischen Regierung zu intelligenten Robotern belegt er dies mit Beispielen aus seiner Forschungsarbeit.

Die für ihre Arbeiten im Bereich Mensch-Roboter-Interaktion ausgezeichnete Schweizerin Prof. Aude Billard, President-Elect des Weltverbandes IEEE Robotics and Automation Society (RAS), stellt Methoden des maschinellen Lernens für schnelle und reaktive Robotersteuerung vor – eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz von Robotern außerhalb der industriellen Welt.

Session 2: Next Level Industrial Robots

Die zweite Session konzentriert sich auf Robotik für den industriellen Einsatz. Hier werden die künftigen Robotergenerationen mit neuen, intuitiv zu bedienenden Tools programmiert. Welche das sein werden, erläutert Prof. Dr.-Ing. Torsten Kroeger, CTO von Intrinsic, USA. Das zum Alphabet Konzern gehörende Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung von Roboter-Software und Anwendungen von Künstlicher Intelligenz. Zuvor war Prof. Kroeger Leiter der „Robotics Software Division“ von Google.

Im Anschluss daran wird Dr. Jeremy Wyatt, Director bei Amazon Robotics, Deutschland, innovative „Use cases“ für intelligente Roboter im Waren-Handling beim weltgrößten Online-Versandhändler vorstellen. Zu den Kernkompetenzen von Amazon Robotics gehört die Entwicklung von kollaborativen und autonomen Roboter, die KI und Machine Learning nutzen und konzernweit im Einsatz sind.

Session 3: Quality of Life

Wenn Roboter und andere Assistenzsysteme im Gesundheitswesen und der Altenpflege eingesetzt werden, sind kritische technische Problemstellungen zu lösen und auch Fragen der Ethik und der Akzeptanz zu adressieren. Damit befasst sich Session 3 des Hightech-Summit.

Als Experte für Roboter, die bei der medizinischen Rehabilitation eingesetzt werden, gibt Prof. Sunil Agrawal, Columbia University, USA einen Überblick über sein Forschungsgebiet und damit über eine besondere Art der kollaborativen Robotik. In seinem Institut hat Prof. Agrawal Exoskelette entwickelt, mit deren Hilfe Schlaganfallpatienten wieder gehen lernen.

Auf ähnlichem Gebiet forscht Prof. Dr. Robert Riener, ETH Zürich, Schweiz. Er berichtet über die Interaktion von Mensch und Maschine in der Rehabilitation, konkret über die Nutzung von Exoskeletten und virtueller Realität. Prof. Alex Mihailidis, AGE-WELL/University of Toronto, Kanada, referiert über den zunehmenden Einsatz von KI und Robotern in der Altenpflege und gibt einen Ausblick auf die Zukunft.

Session 4: Strategy and Business

Wenn sich für neue Technologien kein Geschäftsmodell findet, werden sie sich nicht durchsetzen. Deshalb widmet sich die vierte und letzte Session des Hightech-Summit ökonomischen und strategischen Fragestellungen. Dr. Michael Pfeiffer, Head of AI Research beim Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI), Deutschland, skizziert den Weg von der KI-Forschung zu marktreifen Produkten.

Diese immer komplexer werdenden und software-getriebenen Produkte und Systeme verlangen nach neuen Verfahren der Entwicklung und Konstruktion. Dr. Sameer Prabhu, Head of Market Development von MathWorks, USA, beschreibt mit dem „Model Based Systems Engineering“ ein solches Verfahren. Die neue Methodik kann z.B. zur Entwicklung von Medizinrobotern, aber auch für die Planung kompletter „smarter“ Fabriken genutzt werden.

Ausblicke vom Gipfel

Der Überblick zeigt: Der Hightech-Summit versammelt internationale Experten für Robotik und KI. Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin: „Es ist inspirierend, dass wir die internationale Elite aus Forschung und Spitzenunternehmen für die Vorträge gewinnen konnten. Alle vier Sessions spiegeln unser ‘Wunschprogramm‘ wider. Damit ist klar: Der Summit bietet hochspannende Einblicke und eine verlässliche Orientierungshilfe über die Relevanz neuer Technologien für die Zukunft.“

Prof. Alena Buyx freut sich über die positive Resonanz bei den angefragten Sprecherinnen und Sprechern: „KI-Technologien müssen ethisch und sozial verantwortungsvoll sein und Einzelpersonen sowie Gemeinschaften zugutekommen. munich_i bietet hierfür eine relevante Diskussionsplattform und führt viele Beteiligte aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft zusammen.“

Tickets für munich_i gibt es unter: munich-i.com/ticket

Kontakt:

automatica-munich.com