Comau und Fincantieri präsentierten auf der automatica 2023 das erste Ergebnis ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit: MR4Weld (mobiler Schweißmanipulator) ist ein mobiler Roboter für den Außenbereich, der Qualität, Leistung und Ergonomie bei arbeitsintensiven Schweißarbeiten verbessert. Zudem haben die Unternehmen ihre strategische Vereinbarung erneuert. Diese beinhaltet, dass Technologie, Digitalisierung und Innovation in modernsten mobilen Roboterlösungen eingesetzt werden, um die Produktionsgeschwindigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter durch die Automatisierung traditionell manueller Prozesse zu erhöhen.
Nach der ersten Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Jahr 2021, welche die Entwicklung von Prototypen für robotergestützte Stahlschweißlösungen und den daraus resultierenden Bau einer Reihe von Maschinen betraf, haben Pietro Gorlier, CEO von Comau, und Pierroberto Folgiero, CEO von Fincantieri, eine erneute Vereinbarung unterzeichnet. Diese Unterzeichnung fand nach erfolgreichem Abschluss von Produktionstests der derzeit laufenden Prototypen statt. Die neue Vereinbarung sieht die weitere Entwicklung zusätzlicher mobiler robotisierter Maschinen und Lösungen für unstrukturierte Umgebungen vor.
Der mobile Roboter MR4Weld ist ein Beispiel, das Automatisierung über die Werkshalle hinaus bringt. Er wird getestet und danach in den Werften von Fincantieri zum autonomen Schweißen von Stahlkonstruktionen in einer Schicht eingesetzt Hierbei sei eine 3-fache Steigerung im Vergleich zu einem manuellen Prozess möglich. Die Lösung besteht aus einem 6-achsigen Knickarmroboter mit hoher Nutzlast, der mit einem Schweißbrenner ausgestattet ist, der auf einem Kettenfahrwerk montiert ist und mit einem integrierten Vision-System zur autonomen Erkennung von Schweißnähten ausgestattet ist.
Noch wichtiger ist: Laut Comau garantiert er bessere Schweißqualität bei gleichzeitiger Reduzierung ergonomischer Risiken und trägt zur Transformation der Produktionsprozesse im Schiffbau bei, da er größere Flexibilität und verbesserte Sicherheit sowie niedrigere Gesamtkosten sicherstellt.
MR4Weld wurde entwickelt, um sich in jeder Umgebung zu bewegen und um mit Mitarbeitern zusammenarbeiten zu können. Die Lösung kann während der Transfer- und Schweißarbeiten von einem einzigen Bediener gesteuert werden. Darüber hinaus nutzt das System auch digitale Tools, um Schweiß- und Produktionsdaten zu sammeln, die zur Erfassung der Schweißverbindungen verwendet werden können.
Da der MR4Weld die geltenden Sicherheitsvorschriften vollständig erfüllt, kann er ohne Umzäunungen auf jedem der mehreren Decks, aus denen ein Schiff besteht, verwendet werden. Fincantieri und Comau haben gemeinsam ein europäisches Patent für einige spezielle technologische Merkmale des MR4Weld angemeldet. Die Lösung kann auch nahtlos in die digitale Infrastruktur von Comau integriert werden..
Im Rahmen der erneuten Zusammenarbeit werden die Unternehmen fortschrittliche und mobile Robotik entwickeln, um andere sich wiederholende Tätigkeiten des Schiffbauprozesses zu automatisieren. Dazu zählen auch Tätigkeiten, die durch vertikale und nichtlineare Oberflächen sowie unstrukturierte Umgebungen gekennzeichnet sind und ebenso die Prüfung der Exoskelette von Comau.
Fincantieri wird auch mit Comau zusammenarbeiten, um die technischen Fähigkeiten seiner Bediener in Bezug auf die Nutzung und Programmierung der robotergestützten mobilen Systeme zu festigen und zu verbessern. Dies erfolgt durch Übernahme der Fortbildungsformate für Schiffbauunternehmen, die bereits von Comau entwickelt wurden. Tatsächlich stellt die Implementierung automatisierter Lösungen für sich ständig wiederholende und nicht wertschöpfende Produktionstätigkeiten eine der Säulen der Strategie von Fincantieri dar.
Comau wird ebenfalls einen weiteren Schritt hin zur Differenzierung seines Kerngeschäfts und zur Expansion in neue Segmente über die Werkshallen hinaus unternehmen. Darüber hinaus werden die Unternehmen mit der Industrialisierung ihrer MR4Weld-Roboterlösung beginnen. Diese kann nicht nur in der Schiffbauindustrie, sondern auch in Branchen eingesetzt werden, in denen unter anderem große Stahlinfrastrukturen hergestellt werden. Im Rahmen der Absichtserklärung werden die Unternehmen die Wege und damit verbundenen Vereinbarungen für die Förderung der zeitnahen Entwicklung der gefundenen technologischen Lösungen untersuchen und bewerten.
Kontakt: