Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau ist im März nochmals deutlich unter seinem Vorjahreswert geblieben. Hinter diesem Minus werden jedoch Anzeichen einer Entspannung sichtbar. Denn der Rückgang der Bestellungen im Berichtsmonat um real 17 Prozent zum Vorjahr ist auch das Ergebnis eines statistischen Basiseffekts: „Im März 2023 wurde das mit Abstand höchste Ordervolumen des gesamten vergangenen Jahres verbucht“, erläutert VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. „Deshalb kommt es auch nicht überraschend, dass der Bestellrückgang in diesem Monat stärker ausfiel als in den ersten beiden Monaten dieses Jahres.“
Hinzu kommt: Hinter dem vermeintlich starken Rückgang der Auslandsbestellungen im März von real 15 Prozent (Euro-Länder: minus 17 Prozent / Nicht-Euro-Länder: minus 14 Prozent) verbirgt sich bei genauer Analyse der Zahlen eine weitere Entwicklung. „Schaut man auf die Monatswerte im Kurvenverlauf, bestätigt sich unsere Einschätzung, dass die Auslandsbestellungen ihre Talsohle erreicht haben“, erläutert Wortmann. Und auch hinter dem März-Minus der Inlandsbestellungen von 23 Prozent steckt eine vorsichtig positive Aussicht, ergänzt er: „Hier deutet sich ebenfalls eine Seitwärtsbewegung auf dem aktuellen niedrigen Niveau an.“
Für ein Aufatmen ist es nach Ansicht der VDMA-Volkswirte allerdings noch zu früh. „Zwar hat sich die Stimmung vieler Industriekunden gerade außerhalb Europas verbessert. Doch bis sich das für den Maschinen- und Anlagenbau in nachhaltig steigenden Aufträgen und in Produktion und Umsatz widerspiegelt, wird noch einige Zeit vergehen. Zumal globale Konflikte und Protektionismus immer noch zu sehr auf der Weltwirtschaft lasten und eine echte Trendwende bei den Investitionsplänen verhindern“, resümiert Wortmann.
Im ersten Quartal 2024 (Januar bis einschließlich März) verbuchten die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus ein Minus im Auftragseingang von real 13 Prozent zum Vorjahr. Das Inlandsgeschäft (minus 16 Prozent) verzeichnete dabei höhere Rückgänge als die Auslandsorders (minus 12 Prozent). Die Euro-Länder bestellten in diesem Zeitraum 18 Prozent weniger Maschinen und Anlagen, die Nicht-Euro-Länder verringerten ihre Bestellungen um 10 Prozent.
Quelle: VDMA