Entwicklung von Wasserstoffmotoren für Offroad-Anwendungen

Mit dem Ziel, wasserstoffbasierte Antriebsstrangkonzepte für Bau- und Agraranwendungen zu entwickeln, stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Fördergelder in Höhe von 5,1 Mio. Euro bereit.

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Gebündelte Expertise: Das Projekt „PoWer“ entwickelt Wasserstoffmotoren für Offroad-Anwendungen, 3. Person r.v.u.: Hans-Peter Böhm, zuständig für neue Technologien und Innovationen bei Nagel Bild: MAHLE GmbH

Zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors rücken auch schwere Nutzfahrzeuge und nicht-straßengebundene mobile Arbeitsmaschinen (non-road mobile machinery, NRMM) verstärkt in den Vordergrund. Fahrzeug- und Motorenhersteller, Zulieferer und Wissenschaft haben sich deshalb im Projekt „PoWer“ zusammengetan, um die anwendungsübergreifende Nutzung wasserstoffmotorischer Antriebsstrangkonzepte für Bau- und Agraranwendungen umfassend zu untersuchen. Das Vorhaben wird von MAHLE geleitet, des Weiteren wirken DEUTZ, KIT, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Purem, Claas, Technische Universität Braunschweig, Liebherr, Nagel, Umicore, NGK und bp im Projekt mit. Dieses ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 5,1 Mio. Euro gefördert und vom TÜV Rheinland unterstützt.

Wasserstoffmotoren bieten aufgrund ihrer prinzipbedingten Eigenschaften wie Effizienz, Robustheit und geringe Rohemissionen viele Vorteile, die ihn für Anwendungen in Bau- und Landmaschinen besonders qualifizieren. Die Nagel-Gruppe spielt in diesem Konsortium eine Schlüsselrolle. Seit Jahren treibt das Unternehmen die Entwicklung von Wasserstoffmotoren voran und fokussiert sich dabei auf innovative Oberflächen für Zylinderlaufbahnen, um den Ölverbrauch signifikant zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. „Unsere Mission ist klar: den Ölverbrauch in Wasserstoffmotoren minimieren“, erklärt Hans-Peter Böhm, zuständig für neue Technologien und Innovationen bei Nagel.
Der Ölverbrauch ist bei Wasserstoffmotoren ein kritischer Faktor, da übermäßiger Ölverbrauch zu Verbrennungsanomalien führen kann und so die Motorleistung beeinträchtigt. Durch ihre Spezialisierung auf Oberflächenoptimierung adressiert Nagel dieses Problem direkt und bietet Lösungen mit großem Transformationspotenzial für die Branche. „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern“, betont Böhm weiter. „Die Synergie aus Erfahrung, Know-how und Innovationsgeist innerhalb des Konsortiums treibt uns voran.“

In Fahrzeugkonzeptstudien sowie systemischen Flotten- und Infrastrukturbetrachtungen werden Offroad-Anwendungen demonstriert und analysiert. Zudem werden Abgasnachbehandlungskonzepte erarbeitet und umfangreich am Prüfstand getestet. Mit der Untersuchung des Wasserstoffeinflusses auf Materialien und die Reib- und Verschleißcharakteristik sowie der Qualifizierung dieser in Motorläufen, werden alle Grundlagen erarbeitet, die zum Erreichen der extremen Robustheitsanforderungen unter Berücksichtigung zukünftiger Emissionsrichtlinien von NRMM unerlässlich sind.

Mit diesem Engagement unterstreicht die Nagel-Gruppe ihre Position als Innovator in der Automobilindustrie. Durch die Reduzierung des Ölverbrauchs in Wasserstoffmotoren leistet das Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Antriebstechnologien – ein Schritt, der die Mobilität von morgen prägt.

Kontakt:

www.nagel.com