Wer den günstigsten Preis anbietet, der erhält auch den Auftrag. Qualität wird dabei vorausgesetzt. Der Preisdruck in der Branche der kunststoffverarbeitenden Industrie ist enorm hoch. Davon berichten nicht zuletzt die internen Formenbauer beim Marktspiegel Werkzeugbau (kurz: MW), die über eine eigene Kunststoffspritzerei verfügen und sich täglich diesen Wettbewerb stellen müssen. Wie lässt sich aber solch starkes Preisgefälle unternehmerisch in einer Branche abbilden, in der die Ausgangslage sich sehr ähnlich zeigt? Eine Antwort auf diese Frage und viele weitere spannende Vergleichszahlen entlang der Wertschöpfungsstufen wird künftig der MW liefern.
Erweiterter Angebotsfokus auf kunststoffverarbeitende Industrie
Die Initiative Marktspiegel Werkzeugbau wurde ursprünglich gegründet, um Werkzeug-, Modell- und Formenbaubetriebe aus dem deutschsprachigen Raum zu mehr Wettbewerbsfähigkeit zu verhelfen und für Markttransparenz zu sorgen. Nun erweitert sich das Benchmark-Angebot aber auf eine weitere Zielgruppe – die Kunststoffspritzereien. Dr. Claus Hornig, Vorstandsmitglied und Gutachter der Marktspiegel Werkzeugbau eG, erklärt:
„Mit unserem innovativen Benchmark-Konzept stoßen wir auf großen Zuspruch. Unternehmer können nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit besser einschätzen und von den Besten lernen. Sie profitieren auch von konkreten Handlungsempfehlungen – das alles während sie gleichzeitig komplett anonym bleiben und die Branche stärken. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Angebot – auf vielfachen Wunsch einzelner Mitglieder – nun auch an die Spritzereien richten können.“
Konzepterstellung im praxisorientierten Expertenkreis
Aktuell arbeitet das MW-Gutachterteam gemeinsam mit vier erfahrenen Teileproduzenten aus der Genossenschaft daran, ein zielgruppengerechtes Abfragekonzept auf die Beine zu stellen. „Der Formenbau ist für uns als Kunststoffverarbeiter ein strategisch sehr wichtiger Baustein“, berichtet Christian Seng, Geschäftsführer und Gesellschafter bei Stolz & Seng Kunststoffspritzguss Formenbau, Donaueschingen, und Mitglied im Entwicklungsteam.
„Es wäre hoch interessant, wenn wir die Vergleichswerte und Kennzahlen, die wir beim Marktspiegel für unseren Formenbau gewinnen, auch auf den Spritzguss übertragen könnten. Thematiken wie Auslastung, Materialwirtschaft, Lagerbestände, Maschinenpopulation, Stundensätze, Wartungs- und Instandhaltungskosten – sich darüber zu benchmarken, das ist das, was bislang fehlt.“
Einheitskalkulation für teilnehmende Spritzereien
Wie effizient sind Produktion, Controlling-Prozesse und Lieferkette, wie gestaltet sich die Rentabilität der Fertigungstiefe und wie sieht es mit der Vernetzung zwischen Werkzeugbau und Serienfertigung aus? Anders als im Werkzeug-, Modell- und Formenbau, wird der Fragenkatalog im fachspezifischen Spritzgussbereich beim Marktspiegel künftig auch eine Einheitskalkulation umfassen, mit der die einzelnen Kostenfaktoren zerlegt und verglichen werden können.
„Eine Musterkalkulation halten wir alle für äußerst spannend“, sagt Dr. Christoph Badock, Geschäftsführer bei Hoefer & Sohn Präzisionsformenbau und Kunststoffverarbeitung, Fürth. „Über einen entsprechend gestalteten Cost-Break-Down lässt sich ein Großteil der benötigten Informationen für einen Benchmark generieren. Ich freue mich auf die weitere Ausarbeitung im Team und schon jetzt auf das Ergebnis.“
Benchmark-Angebot schließt bestehende Marktlücke
Die Gutachter beim Marktspiegel zeichnet eine langjährige Branchenexpertise aus. Claus Hornig ist studierter Kunststoffingenieur, hat bereits selbst für Kunststoffverarbeiter gearbeitet und betreut diese Klientel heute aktiv als Unternehmensberater. Ihm ist bewusst, dass der MW mit der erweiterten Datenerhebung eine Marktlücke schließt. Er sagt: „Es gibt mehrere tausend Spritzereien in Deutschland. Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Unternehmern einen Unternehmensvergleich ermöglichen und für mehr Branchentransparenz sorgen können.“
Preiskonzept derzeit noch in Ausarbeitung
Spritzgussteilefertiger erhalten den unternehmensspezifischen Individualreport, einschließlich vieler Vergleichszahlen sowie den von Branchenexperten individuell ausgewiesenen Handlungsempfehlungen, zu einem angemessenen Aufpreis zum jetzigen Angebot für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau. Das Preiskonzept wird derzeit noch ausgearbeitet.
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