TRUMPF legt Zahlen für Geschäftsjahr 2021/22 vor

Das Unternehmen verzeichnet eine Umsatzsteigerung um 20,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro und der Auftragseingang ist um 42,1 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gewachsen. Trotz der positiven Zahlen bestehen Unsicherheiten wie die Engpässe in den Lieferketten, die hohe Inflation, steigende Material- und Energiepreise sowie Transportkosten.

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TRUMPF Vorstand (von links nach rechts): Dr.-Ing. Stephan Mayer, Dr.-Ing. Christian Schmitz, Dipl.-Betriebsw. Oliver Maassen, Dr. rer. pol. Lars Grünert, Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger, Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Dr.-Ing. Mathias Kammüller (Bildnachweis: TRUMPF)

Die TRUMPF Gruppe verzeichnet zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2021/22 am 30. Juni 2022 mit einem starken Umsatzplus von 20,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2020/21: 3,5 Milliarden Euro) den bisher höchsten Umsatz der 99-jährigen Unternehmensgeschichte. Der Auftragseingang stieg um 42,1 Prozent auf einen Wert von 5,6 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2020/21: 3,9 Milliarden Euro).

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich mit 468 Millionen Euro positiv und stieg gegenüber Vorjahr (370 Millionen Euro) um 26,8 Prozent. TRUMPF konnte das Ergebnis durch ein starkes Umsatzwachstum insbesondere im Geschäftsfeld EUV sowie durch Einsparungen bei den Sachkosten stabilisieren. Infolgedessen erzielte TRUMPF eine EBIT-Rendite von 11,1 Prozent (Vorjahr: 10,5 Prozent).

Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands (Bildnachweis: TRUMPF)

Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von TRUMPF: „Dank eines konsequenten Krisenmanagements ist TRUMPF gut durch die Pandemie gekommen und hat die Lieferkettenengpässe bestmöglich pariert. Infolge der stark anziehenden Nachfrage im zweiten Halbjahr sind wir mit einem hohen Auftragseingang in das neue Geschäftsjahr gestartet.“

„Dennoch bleibt für die kommenden Monate eine große Unsicherheit, wie sich die Engpässe in den Lieferketten, die hohe Inflation, steigende Material- und Energiepreise sowie Transportkosten auf unser Geschäft auswirken werden. Ich blicke auch angesichts der geopolitischen Unsicherheiten – neben dem Krieg in der Ukraine etwa die Spannungen zwischen den USA und China – nachdenklich auf die konjunkturelle Gesamtentwicklung. Wir spüren eine wachsende Zurückhaltung der Nachfrage in vielen Märkten.“

Größte Einzelmärkte von TRUMPF

Die Umsatzanteile der TRUMPF Gruppe veränderten sich im Berichtszeitraum weg von Asien zugunsten Europas und Nordamerikas: Die Niederlande sind mit einem Umsatz von 838 Millionen Euro (Vorjahr 461 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2021/22 erstmals der umsatzstärkste Einzelmarkt von TRUMPF. Diese Steigerung entspricht einem Umsatzplus von 81,9 Prozent und ist auf das starke Wachstum des Geschäftsfelds EUV mit dem Kunden ASML zurückzuführen.

Daneben haben sich die USA mit 656 Millionen Euro zum zweitstärksten Markt entwickelt; im vorangegangenen Geschäftsjahr lagen die USA noch auf Platz 3. Deutschland mit 589 Millionen Euro Umsatz (Vorjahr 579 Millionen Euro) ist somit zum ersten Mal nicht mehr der größte Einzelmarkt von TRUMPF, sondern rangiert nur noch auf Rang 3. Der größte asiatische Einzelmarkt China blieb hinter dem starken Wachstum des Vorjahrs zurück und stieg nur um 9,6 Prozent auf 575 Millionen Euro (Vorjahr 525 Millionen Euro) und reiht sich somit auf dem vierten Platz ein.

Corona-Infektionen und Entwicklung der Mitarbeiterzahlen bis 30.6.2022

Zum Stichtag 30.6.2022 verzeichnete das Unternehmen weltweit 3.958 Corona-Infektionen (Vorjahr: 877), davon 822 in Ditzingen (Vorjahr: 114), was auf die insgesamt stärkeren Infektionen im Ausland sowie die fortgeschrittene Testdiagnostik und systematische Erfassung zurückzuführen ist.

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TRUMPF ist im Berichtszeitraum um knapp 2.000 gestiegen. So wurden insbesondere wieder in den Wachstumsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen. Zum Stichtag 30.06.2022 beschäftigte das Unternehmen weltweit 16.554 Mitarbeiter (Vorjahr: 14.767).

In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 10,7 Prozent auf 8.417 Mitarbeiter (Vorjahr: 7.602). Davon sind 4.894 am Stammsitz in Ditzingen und Gerlingen tätig. Im Berichtsjahr absolvierten 521 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Quote lag mit 3,3 Prozent etwas unter Vorjahresniveau (3,6 Prozent).

Auswirkungen der Gas-Verknappung und Preiserhöhung / Klimaschutz

TRUMPF ist kein gasintensives Unternehmen und benötigt Gas vornehmlich lokal zum Heizen von Produktions- und Bürogebäuden. Das Verhältnis der Energiekosten zum Umsatz belief sich im Geschäftsjahr 2021/22 auf 1,0 Prozent (42 Mio. Euro/4.223 Mio. Euro).

Im Geschäftsjahr 2022/23 erwartet das Unternehmen hingegen einen spürbaren Anstieg. Der Erdgasverbrauch der TRUMPF Gruppe betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 61.200 MWh. Dies entspricht 3.600 4-Personen-Haushalten. In Deutschland betrug der Verbrauch 35.600 MWh. Dies entspricht 2.000 4-Personen-Haushalten.

Im Berichtszeitraum 1.7.2021 bis 30.6.2022 war das Unternehmen nur marginal von den Auswirkungen des Anstiegs der Gaspreise infolge einer Verknappung der Kapazitäten betroffen. Im April 2022 beschloss der TRUMPF Vorstand dennoch vorausschauende Maßnahmen insbesondere zur Gasreduzierung, die bis zum gegenwärtigen Tag anhalten.

Ab Mai 2022 konnte der Gasverbrauch über die Sommermonate am Stammhaus in Ditzingen dadurch um gut die Hälfte reduziert werden. Die Hauptmaßnahmen waren der Einsatz neuer Wärmepumpen, die Reduzierung der Anlagenlaufzeiten sowie der Entfeuchtung bei den Klimaanlagen, vor allem in den Büros, sowie Anlagenoptimierungen (z.B. Senkung der Sollwerte). Für die heizungsintensiveren Wintermonate prüft TRUMPF derzeit weitere Maßnahmen.

Der Strombedarf der TRUMPF Gruppe weltweit beträgt 166.000 MWh, davon entfallen auf Deutschland 100.400 MWh. Dieser wird in der TRUMPF Gruppe zu 100 Prozent aus Grünstrom gedeckt, beziehungsweise durch Zertifikate kompensiert.

Ungeachtet der Energieverbrauchs- und Versorgungsdiskussionen hat TRUMPF weitere Maßnahmen zum Klimaschutz entsprechend der Klimastrategie des Unternehmens umgesetzt. Neben der Steigerung der Energieeffizienz an den Standorten weltweit, die jährlich 1,5 Prozent Strom sowie 3 Prozent Erdgas und Heizöl einsparen, steht die Steigerung der Energieeffizienz in der eigenen Fertigung durch die Nutzung von Prozess-Abwärme aus der Produktion zum Heizen im Fokus. Auf der Kundenebene hat das Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks der Produkte vorangetrieben.

Investitionen und Akquisitionen

Während im Vorjahr pandemiebedingt Investitionen zurückgefahren wurden, stiegen diese im Geschäftsjahr 2021/22 wieder an. Insgesamt investierte TRUMPF 218 Millionen Euro (Vorjahr 145 Millionen Euro) in Grundstücke und Bauten, technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Im Juli 2021 steigerte TRUMPF die bestehende Beteiligung am Dresdner Softwareunternehmen ZIGPOS GmbH von 25,1 Prozent auf 51,3 Prozent. Im August 2021 vereinbarte TRUMPF mit dem italienischen Unternehmen STARMATIK S.r.l. eine strategische Partnerschaft und erwarb eine Beteiligung von 25,1 Prozent an STARMATIK. Die Anteile der ebenfalls in Italien ansässigen SISMA S.p.A. wurden zum Jahreswechsel 2021/22 von vormals 55,0 Prozent auf 100,0 Prozent aufgestockt.

Zu Beginn des Jahres 2022 erwarb TRUMPF eine Beteiligung von 80,0 Prozent an der Active Fiber Systems GmbH (AFS) in Jena zur Weiterentwicklung des Ultrakurzpuls-Laserportfolios. Im Mai 2022 erwarben wir die noch ausstehenden 49,0 Prozent am indischen Softwareentwickler TRUMPF Metamation Private Limited.

TRUMPF ist ein weit über dem Branchenschnitt liegendes forschungsintensives Unternehmen. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung stieg um 14,3 Prozent auf 2.623 (Vorjahr 2.294). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen mit 448 Millionen Euro deutlich mehr als im Vorjahr (382 Millionen Euro). In Relation zum stark gestiegenen Umsatz reduzierte sich die Entwicklungsquote zwar leicht auf 10,6 Prozent (Vorjahr 10,9 Prozent), befand sich aber weiterhin auf einem sehr hohen, weit über Branchendurchschnitt liegenden Niveau.

Kontakt:

www.trumpf.com